Nelkensäure

[778] Nelkensäure (Eugensäure, Eugenol), = C20H12O4; findet sich im ätherischen Nelkenöl u. im Öl des Jamaicapfeffers; ist der Cuminsäure isomer. Man behandelt das Nelkenöl mit Ätzkali, wodurch man eine krystallinische Verbindung des N. mit Kali erhält; man erhitzt dieselbe, um den beigemengten Kohlenwasserstoff zu verflüchtigen. Durch Zerlegen des Kalisalzes mittelst einer Säure wird der N. abgeschieden. Sie bildet eine farblose, ölige, nach Nelken riechende u. brennend schmeckende Flüssigkeit; specifisches Gewicht 1, om, siedet bei 251°, verharzt an der Luft. Mit Barytwasser gekocht, erhält man das Barytsalz, welches in Blättchen krystallisirt. Mit den Chlorüren der organischen Säureradicale, wie Benzoylchlorür, Toluylchlorür etc. bildet sie unter Entwickelung von Salzsäure sehr beständige krystallinische neutrale Verbindungen: Benzeugenol = C34H16O6. Tolyleugenol = C36H18O6 etc., sie sind unlöslich im Wasser, löslich in Alkohol u. Äther, nur durch schmelzendes Kali zerlegbar. Nelkensaures Äthyloxyd (Eugenoläthyl), bildet sich bei der Einwirkung von Jodäthyl auf nelkensaures Kali. Aus dem Nelkenöl scheidet sich, namentlich bei längerer Berührung mit kaltem Alkohol, das Caryophyllin ab, ein dem Laurineenkampher isomerer Körper, krystallisirt in seidenglänzenden, geruch- u. geschmacklosen Nadeln, sublimirt bei 285° theilweise, löst sich in concentrirter Schwefelsäure mit rother Farbe.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 778.
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