Oïdium

[246] Oïdium (O. Lk.), Faselpilzgattung. O. albĭcans, ein menschlicher Pflanzenparasit, so v.w. Soorpilz, s. Soor. O. aurantiăcum (rother Schimmel des Brodes), ein von Payen entdeckter mikroskopischer Pilz, aus welchem die orangerothe Masse besteht, die bei einer gewissen Verderbniß aus dem Brode sich entwickelt. Dieser Pilz pflanzt sich durch Sporen unter dem Einflusse von Feuchtigkeit u. Wärme mit der größten Schnelligkeit fort. Eine Temperatur von 140° zerstört die Keimkraft vollständig. Nach neueren Untersuchungen von Besnon stammt dieser Pilz weder aus dem Korn, wie man sonst vermuthete, noch aus der Hefe, sondern erzeugt sich aus dem Brode selbst, wenn dasselbe einen Überschuß von Wasser enthält, schlecht gegohren od. zu rasch gebacken ist, überhaupt bei schlechter Bereitung, welche das Gewicht des Brodes durch Wasser zu erhöhen strebt. Jedes stark befeuchtete Brod kann zur Entstehung des O. Veranlassung geben. O. Schönleinii, so v.w. Achorion Schönl. O. Tuckeri (O. Zuckeri), der Krankheitsstoff der Traubenseuche.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 246.
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