Oxanilid

[535] Oxanilid, C14H6 NO2, ist die dem Oxamid entsprechende Anilinverbindung, welche bei der Destillation des oxalsauren Anilins durch Ausscheidung von 2 Äquival. Wasser entsteht; es bildet sich außerdem bei der Einwirkung verdünnter Säuren auf Cyananilin. Das O. bildet blaßperlmutterglänzende Blättchen, ist unlöslich in kaltem u. siedendem Wasser, sowie in kaltem Alkohol u. Äther. Es schmilzt bei 245°, siedet bei 320° u. destillirt größtentheils unverändert über. Die Dämpfe sind von äußerst stechendem Geruch. Concentrirte Kalilauge regenerirt beim Sieden Anilin u. Oxalsäure; siedende concentrirte Schwefelsäure verwandelt es unter Entwickelung von Kohlensäure u. Kohlenoxyd in Sulfanilidsäure.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 535.
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