Papaverīn

[613] Papaverīn, C40H21NO8, eine Opiumbase, wird aus der braunen harzähnlichen Substanz dargestellt, welche man erhält, wenn man das, aus einem wässerigen Opiumauszuge mit Natron gefällte rohe Morphium mit Alkohol behandelt, den braunen Auszug verdampft, den Rückstand mit verdünnter Säure digerirt u. das Filtrat mit Ammoniak fällt. Vermischt man die salzsaure Lösung dieses Harzes mit essigsaurem Kali, so fällt ein dunkler harzähnlicher Körper nieder, aus welchem nach dem Auswaschen mit Wasser siedender Alkohol das P. auflöst. Es bildet weiße, spießige Krystalle von bitterm Geschmack, löst sich sehr wenig in Alkohol u. Äther, ist unlöslich in Wasser, geröthetes Lackmuspapier wird kaum gebläut. Mit concentrirter Schwefelsäure übergossen wird es blau. Das P. kann in großen Dosen eingenommen werden, ohne daß eine besondere Wirkung eintritt. Durch Behandeln mit oxydirenden Mitteln entstehen aus dem P. Oxydationsproducte, welche jedoch nicht näher untersucht worden sind.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 613.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika