Penelŏpe [1]

[804] Penelŏpe (Penelopeia), Tochter des Ikarios u. der Periböa, Gemahlin des Odysseus, Mutter des Telemachos. Es warben um sie viele Freier, nachdem sich die falsche Nachricht von dem Tode des Odysseus vor Troja verbreitet hatte. Da die Freier, des langen Wartens müde, in sie drangen, endlich Einem von ihnen die Hand zu geben, u. ihr Sohn Telemachos die weitere Vermählung der Mutter selbst wünschte, so hielt sie, um die Rückkehr des Gemahls noch zu erwarten, jene dadurch hin, daß sie versprach, sich für Einen zu entscheiden, wenn sie für ihren Schwiegervater Laërtes ein Leichengewand vollendet haben würde. Daran arbeitete sie nun zwar des Tages, aber des Nachts trennte sie es wieder auf, bis eine Dienerin diese List den Freiern verrieth, welche sie dann den entscheidenden Tag zu bestimmen zwangen. An diesem Tage aber kehrte Odysseus zurück u. erlegte die Freier; s.u. Odysseus. Nach nachhomerischen Sagen gebar sie den Ptoliporthes; als Odyssens von seinem, mit Kirke erzeugten Sohne Telegonos getödtet worden war, heirathete sie diesen u. gebar von ihm den Italos.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 804.
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