Sericīn

[888] Sericīn (Seidenfibroïn), Hauptbestandtheil der Seide u. der Herbstfäden; zur Darstellung wird Rohseide mit kalter verdünnter Natronlauge, dann mit angesäuertem Wasser behandelt. Es ist farblos, glänzend, zerreiblich, wenig löslich in kalten Alkalien u. Essigsäure, leicht löslich in kochenden Alkalien; Salpetersäure löst es ohne Bildung von Xanthoproteïnsäure. Beim Neutralisiren der Lösungen scheidet sich das S. in Fadenform wieder aus. Kupferoxydammoniak u. Nickeloxydulammoniak lösen es leicht; Säuren scheiden es daraus in Flocken ab. Beim Kochen mit verdünnter Schwefelsäure liefert das S. Tyrosin u. Leucin, verhält sich also ähnlich dem Horngewebe.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 888.
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