Solök

[264] Solök (v. gr), gegen die Regeln sowohl des Sprachgebrauchs als auch der Sitte u. des Anstandes verstoßend; daher Solöcismus 1) Fehler gegen die Regeln der Grammatik. Der Name soll sich von der Stadt Soloe 1) herschreiben, wo die dahin gewanderten Griechen wegen des Verkehrs mit den Eingebornen ihre Sprache sehr schlecht u. unrichtig sprachen, weshalb dann die Griechen einen Fehler gegen die Grammatik (bes. Syntax) S. nannten; daher ein Solöcist Einer, welcher immer Fehler gegen die Regeln einer Sprache macht; 2) Fehler od. Verstoß gegen die gute Sitte u. den Anstand, rohes, ungesittetes, bäuerisches Betragen; auch Abgeschmacktheit, Übertreibung, Widerwärtigkeit im ganzen Wesen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 264.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika