Sonnenschirm

[287] Sonnenschirm, 1) kleiner, zum Zusammenfalten eingerichteter, dachförmiger Schirm, womit man sich beim Ausgehen gegen die Strahlen der Sonne schützt, gebaut wie ein Regenschirm, nur kleiner, leichter u. eleganter. Bisweilen haben sie als Stockschirm einen längeren u. stärkeren Stab, auf welchen man sich beim Gehen stützen kann. Die Knicker sind sehr klein u. ihr Stab ist mit einem Gelenk versehen, so daß das ausgespannte Dach in eine vertikale Lage gebracht werden kann u. so trotz der Kleinheit den Augen genügenden Schutz gewährt. Die größten S-e lassen sich nöthigenfalls auch als Regenschirme gebrauchen u. heißen daher En-tout-cas (spr. Ang tuh kah, d.i. in jedem Fall). Der S. der Griechen (Skiadeion) war ebenfalls aus beweglichen Stäben zusammengesetzt u. zum Auf- u. Zuklappen. Eigentlich bedienten sich in Athen blos Frauen der S-e, welche ihnen beim Ausgehen von Sklavinnen, bei festlichen Aufzügen aber von den Töchtern der Metöken nachgetragen wurden. Später führten auch weichliche Männer solche Schirme. In Rom hieß ein S. Umbella od. Umbraculum. 2) (Bot.), so v.w. Umbraculum.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 287.
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