Vergleichen

[468] Vergleichen, 1) in den Eisenhämmern die geschmiedeten Eisenstangen ganz gerade richten; 2) steinerne Treppenstufen etwas abrunden; 3) s.u. Gerberei B) a); 4) (Deichw), so v. w. Liecken; 5) den untern Rand eines Kleides, Rockes u. dgl. so abschneiden, daß sie beim Anziehen unten keinen Zipfel bilden; 6) bewirken, daß Jemand von den strengen Forderungen des Rechts etwas nachläßt u. sich mit der Befriedigung eines Theils seiner Ansprüche begnügt, s. Vergleich; 7) die Gleichheit u. Ungleichheit od. Ähnlichkeit u. Unähnlichkeit zweier od. mehrer Dinge aufsuchen. Dieses V. geschieht theils unwillkürlich in der Auffassung der uns umgebenden Welt, theils absichtlich u. zu bestimmten Zwecken u. bildet dann ein wesentliches Element des Scharfsinns u. des Witzes (s.d.). Es wird auch als Gesellschaftsspiel benutzt, wobei ein Jeder von seinen zwei Nachbarn einen. Gegenstand heimlich gesagt bekommt u. dann die Ähnlichkeiten u. Verschiedenheiten derselben angeben muß.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 468.
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