Zauberbrunnen

[527] Zauberbrunnen (Intermittirender Brunnen), ein von Kirchner erfundener kleiner Springbrunnen, welcher abwechselnd Wasser gibt u. dann wieder eine Zeit lang aussetzt; die Einrichtung ist folgende: Aus einem in der Höhe eines Stativs angebrachten Gefäß fließt durch Seitenröhren Wasser in ein Becken; durch den Boden des Gefäßes ist wasserdicht eine Röhre geführt, deren obere Öffnung sich über das Niveau des Wassers erhebt, deren unteres Ende aber in das Becken reicht u. hier einen seitlichen Ausschnitt hat; das Becken hat endlich eine Öffnung im Boden, durch welche das Wasser in einen äußeren Mantel abfließen kann, welcher verborgen als doppelter Boden angebracht ist; diese Öffnung im Becken ist aber enger als die Seitenröhren des oberen Gefäßes. So lange nun der seitliche Ausschnitt am unteren Ende der Röhre noch nicht vom Wasser bedeckt ist, kann durch diese zum oberen Gefäße Luft dringen u. der Ausfluß aus letzterem erfolgen; da aber das Becken langsamer entleert als gefüllt wird, so wird bald jener Ausschnitt durch Wasser verschlossen, das Wasser hört auf aus dem oberen Gefäß abzufließen u. fängt erst dann wieder an, wenn aus dem Becken soviel in den äußeren Mantel abgeflossen ist, daß jener Ausschnitt wieder frei ist.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 527.
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