Bari

[806] Bari, Negervolk am Weißen Nil in Afrika, dessen Land, zwischen 4° u. 6° nördl. Br, im Norden an die Dinkastämme Bor, Eliab u. Mandari, im Westen an die Djur u. Makarakak, im Süden an die Madi u. im Osten an die Beri grenzt, hügelig u. mit grasbewachsenen Ebenen u. Wäldern bedeckt ist. Ihre zahlreichen Dörfer bestehen aus runden Strohhütten, sie sind Ackerbauer, Viehzüchter, Fischer u. Schmiede u. leben in einer patriarchalischen Verfassung unter Häuptlingen. Sie reden eine eigene Sprache, sind kriegerisch, streitsüchtig u. sehr abergläubisch, haben wenig religiöse Begriffe u. leben in Polygamie. Die Männer gehen nackt u. tragen nur einen Kopfschmuck von weißen Federn, Arm- u. Fußringe u. Perlenschnüre, die Reicheren bestreichen den Körper mit Öl u. rother Ockererde, Lanzen u. Bogen sind ihre Waffen; die Frauen tragen eine kurze Fransenschürze (Rachat), die Verheiratheten außerdem zwei Felle darüber; alle führen stets einen kleinen Sessel mit sich. Die B. theilen sich in die Stämme der eigentlichen B., der Tschir auf den großen Nilinseln, der Jangbara, der Liria u. der Lauda u. sind zuerst durch die ägyptische Nilexpedition von 1839–42, dann durch katholische Missionäre in Gondokoro bekannt geworden. Vgl. Müller, Die Sprache der B., Wien 1864.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 806.
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