Eggenberg

[837] Eggenberg, eine vormalige freiherrliche, dann fürstliche Familie, welche das Herzogthum Crumau, die Grafschaften Gradiska, Aquileja (zum Theil) u. Postonien (jetziger Adelsberger Kreis), die Herrschaft Ernhausen, die Stadt Radkersburg, Eggenberg od. Ekenberg, Dorf mit Schloß bei Gratz, besaß. 1) Johann Ulrich Fürst von E., geb. 1568, war Hauptmann in spanisch-niederländischen Diensten, dann Mundschenk, Kämmerer u. Kammerpräsident des damaligen Erzherzogs Ferdinand zu Gratz (nachmaligen Kaisers Ferdinand II. 1619–1037, Obersthofmeister der Erzherzogin Maria Anna, Geheimer Rath u. 1615 Obersthofmeister des Erzherzogs selbst, Geheimrathsdirector u. Statthalter für die innerösterreichischen Lande, begleitete den Erzherzog 1619 nach Frankfurt zu seiner Wahl als Kaiser, wurde 1621 Director des kaiserlichen Geheimenraths, 1622 noch Obersterbkämmerer in Steyr u. Obersterbschenk in Krain u. der Windischen Mark, u. in demselben Jahre unter Belehnung mit der Herrschaft Crumau zum Herzog von Crumau u. 1623 auf dem Reichstage zu Regensburg zum Reichsfürsten, sowie 1628 zum Erboberstmarschall in Österreich unter u. ob der Enns ernannt; er st. 18. Oct. 1634 zu Laibach u. war vermählt mit Sidonia Maria, Tochter des Freiherrn Konrad von Thannhausen. 2) Fürst Johann Anton, Sohn des Vorigen, wurde 1641 vom Kaiser Ferdinand III. mit der Grafschaft Gradiska belehnt u. st. 19. Febr. 1649. 3) Fürst Johann Christian, Sohn des Vorigen, st. 14. Dec. 1710. 4) Fürst Johann Seyfried, Bruder des Vorigen, st. 5. Oct. 1713. 5) Fürst Johann Anton Joseph, Sohn des Vorigen, st. 9. Jan. 1716. 6) Fürst Johann Christian, Bruder des Vorigen, st. 23. Febr. 1717; mit ihm starb das fürstliche Haus E. aus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 837.
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