Eggenberg [2]

[391] Eggenberg, Hans Ulrich, Fürst von, österreich. Staatsmann, geb. 1568 als Sohn Siegfrieds v. E., gest. 18. Okt. 1634 in Laibach, trat erst in spanische Kriegsdienste, ward 1597 Mundschenk und bald vertrautester Günstling des Erzherzogs Ferdinand von Steiermark, den er 1598 nach Italien begleitete. Später katholisch geworden, erhielt er 1602 die Landeshauptmannschaft von Krain, begab sich 1605 an den kaiserlichen Hof nach Prag, wurde 1607 Geheimrat und Hofkammerpräsident, gewann das ausschließliche Vertrauen Ferdinands und ward wiederholt zu Missionen an den spanischen Hof verwendet. 1615 Oberhofmeister und Direktor des Geheimen Rates, betrieb er 1619 eifrig Ferdinands Kaiserwahl. Der spanische Hof versuchte umsonst, den ihm unbequemen Günstling zu stürzen. 1622 erhielt E. aus den konfiszierten Gütern des böhmischen Adels die Herrschaften Krumau, Netolitz und Winterberg, ward 1623 Reichsfürst und 1625 Herzog von Krumau. Er unterstützte 1626 Wallensteins Plan der Errichtung eines selbständigen kaiserlichen Heeres und blieb dessen Gönner bis zu dessen Falle. Bald darauf zog sich E. vom Hof zurück und starb in freiwilliger Verbannung, ohne deshalb die persönliche Gunst Ferdinands II. eingebüßt zu haben. – Sein Sohn erwarb das Fürstentum Gradisca als Lehen, mit dem Enkel starb das Geschlecht aus. Vgl. v. Zwiedineck-Südenhorst, Hans Ulrich, Fürst von E. (Wien 1880).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 391.
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