Krumau

[747] Krumau (tschech. Krumlov), Stadt in Böhmen, an der Moldau und der Staatsbahnlinie Budweis-Salnau, 509 m ü. M., Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat 7 Vorstädte, ein großes, auf steilem Felsen über der Moldau gelegenes Schloß des Fürsten Schwarzenberg, ehemals Stammsitz des mächtigen Geschlechts der Rosenberge, mit einem Turm von 1589, schöner Kapelle, Archiv, Bibliothek (30,000 Bände), Gemäldegalerie und ausgedehntem Park, ein Denkmal Josephs II., eine Erzdechanteikirche, einen Minoritenkonvent, Obergymnasium, Studentenkonvikt, Sparkasse, eine Papierfabrik, eine Flachs- und Hanfspinnerei, eine Tuch-, eine Möbel- und eine Goldleistenfabrik, Kunstmühlen, Bierbrauereien, Graphitbergbau, Handel und (1900) 8676 meist deutsche Einwohner. K. wird schon 1309 als Stadt genannt. Von der Herrschaft K. führt der Fürst Schwarzenberg den Titel Herzog von K. mit der Berechtigung, eine eigne Garde (40 Mann unter einem Hauptmann) zu halten. Nördlich von K. erhebt sich der aussichtsreiche Schöninger (1080 m).[747]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 747-748.
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