Ili

[856] *Ili, 1) Provinz im Nordwesten des Chinesischen Reichs, so v.w. Songarei; 2) Hauptstadt dieser Provinz, so v.w. Kuldscha; 3) Fluß, entspringt auf der Nordseite des östlichen Theiles vom Thian-Schan-Gebirge und mündet in den Balkaschsee; schiffbar bis Iliisk (vielleicht bis Kuldscha), bildet der Fluß die wichtigste Handelsstraße für den russischen Verkehr nach dem Nordwesten Chinas. Von den zahlreichen Nebenflüssen gehen ihm die bedeutendsten vom Süden zu, namentlich der Tscharyn, Tschilib, Keskelen u. Kurru, welche sämmtlich vom Alatau transilensis kommen. Historisch merkwürdig ist das breite u. fruchtbare Thal des I., weil es von den ältesten Zeiten an eine der wichtigsten Stationen der Völkerwanderung war. Es nahmen diesen Weg die Yue-Tschi u. Usue vor Christi Geburt, die Mongolen im Mittelalter, die Öloth im 17. Jahrh. u. vielleicht noch viele andere Völkerschaften.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 856.
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