Jāson

[855] Jāson, war zur Zeit des Thebanischen Krieges Tyrann von Pherä, wegen seiner großen Heeresmacht in ganz Griechenland gefürchtet u. Bundesgenoß der Thebaner; nach der Schlacht bei Leuktra, 371 v. Chr., verlangten die Thebaner von ihm Hülfe, damit sie die Lacedämonier gänzlich aufrieben; er schickte zwar eine Flotte u. kam selbst mit einem Heere nach Böotien, rieth aber den Thebanern mit den Lacedämoniern einen Vergleich zu machen, zog mit bis nach Korinth, kehrte aber hier um u. nahm seinen Rückweg durch Phokis, welches Land er verwüstete. Als er darnach einen Festzug nach Delphi vorbereitete, wurde er, 370, bei einer Musterung des Heeres von sieben Jünglingen ermordet; von den Mördern wurden zwei auf der Stelle niedergehauen, die anderen entkamen nach Griechenland, wo sie fast allenthalben ehrende Aufnahme fanden, weil man gefürchtet hatte, J. würde sich zum Tyrannen von ganz Griechenland aufwerfen. In Pherä folgte ihm in der Tyrannis sein Bruder Polydoros u. Polyphron.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 855.
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