Kurfürst-Friedrich-Wilhelms-Nordbahn

[42] Kurfürst-Friedrich-Wilhelms-Nordbahn (Hessische Nordbahn), im Jahre 1844 für die Linien von Warburg über Kassel nach Gerstungen und von Hümme nach Karlshafen konzessionierte Privatbahngesellschaft. Die Linien wurden 1849 eröffnet.

Nachdem das Kurfürstentum Hessen 1866 an Preußen gefallen war, wurde die Firma in Hessische Nordbahn umgeändert; gleichzeitig übernahm der preußische Staat von 1867 vertragsmäßig für Rechnung der Gesellschaft Verwaltung und Betrieb der Bahn. Ab 1. Januar 1868 ging die Hessische Nordbahn in Verwaltung und Betrieb der bergisch-märkischen Eisenbahn für deren eigene Rechnung über. Ins volle Eigentum der bergisch-märkischen Eisenbahn sollte die Hessische Nordbahn jedoch erst dann übergehen, wenn die Obligationen amortisiert, bzw. eingelöst sein würden. Mit der 1885 erfolgten Übernahme der bergischmärkischen Eisenbahn durch den preußischen Staat löste dieser als Rechtsnachfolger die Obligationen der Hessischen Nordbahn ein und hat somit die Hessische Nordbahn als selbständige Eisenbahn zu bestehen aufgehört. Sie war neben der kurzen Eisenbahnstrecke von Frankfurt nach Hanau die einzige Privatbahn im ehemaligen Kurfürstentum Hessen (s. preußisch-hessische Staatsbahnen).

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 7. Berlin, Wien 1915, S. 42.
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