Eridanus

[192] Eridanus (Gr. M.), einer der Flüsse der Unterwelt; in ihm steht, bis an das Kinn hinein gesenkt, Tantalus, über sich einen Baum mit reifen Aepfeln, von denen er nie einen erreichen kann. E., der Flusgott, hatte eine Tochter, Zeuxippe, von einer attischen Nymphe; sie ward von Teleon, einem jungen Athener, geliebt, dem sie den Butes gebar, welcher den Argonautenzug mitmachte, sich aber von dem Gesange der Sirenen so bethören liess, dass er in's Meer sprang. Venus rettete ihn, führte ihn nach Sicilien, schenkte ihm ihre Liebe und gebar ihm den Eryx.

2) E., soll der eigentliche Name des Phaëthon gewesen und letzterer Name nur von dem Glanze hergekommen sein, mit dem sein Untergang bezeichnet war; er stürzte in den Fluss Oberitaliens, welcher jetzt Po heisst, und der damals den Namen des Unglücklichen erhielt. Der Fluss E. ist unter die Sterne versetzt, gehört zu den südlichen Sternbildern, und enthält einen Stern erster Grösse, acht Sterne dritter, und in dem uns sichtbaren Theile desselben 69 Sterne verschiedener Grösse, mit denen er mehrere Krümmungen macht, welche einen grossen Raum zwischen dem Orion, dem Hasen und dem Walfisch einnehmen.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 192.
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