Idas

[270] Idas (Gr. M.),

1) Sohn des Aphareus und der Arene, aus Arene in Messenien, und Bruder des Lynceus und des Pisus, war so glücklich, den Apollo bei der Tochter des Evenns, Marpessa, zu verdrängen, indem diese, als Jupiter ihr die Wahl zwischen den beiden um ihren Besitz kämpfenden Liebhabern, Apollo und I., übertrug, den Sterblichen wählte, weil sie fürchtete, zu bald von dem wankelmüthigen Gotte verlassen zu werden. Zeitgenossen der Dioscuren, machten I. und Lynceus einst einen Raubzug mit diesen Halbgöttern in Arcadien, der allen Vieren das Leben kostete. Die Beute sollte I. theilen; dieser zerstückelte einen Stier in vier Theile und bestimmte, wer seinen Theil zuerst aufgezehrt habe, solle die Hälfte, der zweite aber das Uebrige von der Beute haben. Als diese Bedingung angenommen war, verschlang I. nicht nur seinen, sondern auch seines Bruders Antheil, und so nahm er mit diesem die ganze Beute und brachte sie in Messene in Sicherheit. Nun lauerten die Dioscuren den Brüdern auf, allein Lynceus bemerkte den Castor, zeigte ihn seinem Bruder, und I. erschlug ihn. Pollux streckte nun zwar den Lynceus mit seinem Speer zu Boden, allein I. warf ihm dafür einen Stein an den Kopf, dass er betäubt niederstürzte und Jupiter ihn schleunig in den Olymp entführte; I. aber ward von Jupiter mit dem Blitz erschlagen. Seine und der Marpessa Tochter hiess Cleopatra und ward Meleagers Gemahlin.

2) I., war auf Perseus Hochzeit mit Andromeda. Er hatte sich des Gefechtes enthalten, doch Phineus, nicht wagend, mit Perseus in der Nähe zu kämpfen, warf einen Speer, welcher den armen Zuschauer traf.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 270.
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