Mors

[339] Mors (Röm. u. gr. M.), griechisch Thanatos, der Tod, Sohn der Nacht, Bruder des Schlafes. Die Alten stellten sich denselben theils als einen Jüngling mit umgestürzter Fackel vor, theils als schlafenden Knaben;[339] seine Attribute sind eben die umgekehrte, verlöschte Fackel, welche häufig auf Antiken, Grabmäiern oder Gemmen auf die Brust eines Leichnams gestützt ist, dann Mohnköpfe, die Eidechse, das Kaninchen, das Horn. Schlaf und Tod wandeln ruhelos über die Erde, Beide, um die Menschen zur Ruhe zu bringen, der Eine für kurze, der Andere für ewige Zeit. Das hässliche Bild des grauenvollen Gerippes kannte die alte Poësie nicht.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 339-340.
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