Penaten

[372] Penaten (Röm. M.), Hauptschutzgottheiten der Familien, wie des aus dem Familienverbande erwachsenen Staates. Mit den Laren werden sie vielfach verwechselt, sind aber ursprünglich von ihnen wesentlich dadurch verschieden, dass die Laren die engste Beziehung zu der Unterwelt haben, wovon sich bei den P. keine Spur findet; auch sind die Laren Gottheiten von weit ausgedehnterem Wirkungskreis, als die P., da jene auch über das Ackerfeld und über die Wege, diese nur über Haus und Staat Gewalt hatten. Der Name der P. ist ursprünglich nur ein Beiwort, »die Innerlichen, im Innern Wohnenden«, und wird daher auch einzelnen Gottheiten, der Vesta, dem Jupiter, der Juno, der Minerva, dem Mercur beigelegt. Man nannte die P. auch grosse Götter, und verwechselte sie dann mit den Cabiren, den grossen Göttern von Samothrace. Dargestellt wurden die alten P. als zwei sitzende Jünglinge, mit Lanzen bewaffnet. Die Salier werden auch Priester der P. genannt.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 372.
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