Penāten

[560] Penāten (Di Penates), zwei neben Vesta und dem Lar (s. Laren) am Hausherd verehrte römische Gottheiten, die über den Vorrat (penus), also den Wohlstand des Hauses, wachten. Wie der Lar, nahmen auch sie teil am täglichen Mahl, von dem man einen Anteil vor ihre Bilder stellte. Auch der Staat hatte P., die in dem den Herd und den penus des Staates umschließenden Vestatempel neben Vesta verehrt wurden. Tiefer Kult galt als aus Lavinium und Albalonga entlehnt, daher die Konsuln jährlich nach ihrem Amtsantritt in Laviniun ein Staatsopfer darbrachten. In einem eignen alten Tempel waren die Staatspenaten als Dioskuren dargestellt; die römische Theologie im Zeitalter des Augustus hielt sie für die »großen Götter« von Samothrake, die Äneas aus Troja mitgebracht habe. Die troische Herkunft war seit Augustus' Zeit Staatsdogma. Schon im 1. Jahrh. n. Chr. wird die metonymische Verwendung des Wortes penates für »Haus, Heimat« geläufig. Vgl. Klausen, Äneas und die P. (Hamb. 1839–40, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 560.
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