Ahnen

Der Ahnen Thaten preist niemand mehr als verdorbene Söhne.

Weil sie von und an sich nichts zu rühmen haben.


[Zusätze und Ergänzungen]

2. Gemalte Ahnen zählen nicht.Hillebrandt, 32; Graf, 34, 47; Wolff, Lehrbuch des deutschen Privatrechts, §. 36.

Der Landesherr kann zwar den Adel ertheilen, ist aber hinsichtlich der Vorrechte des alten Adels eingeschränkt. Ahnen, die er im Gnadenbriefe schenkt, und die, weil fingirt, gemalte Ahnen heissen, sind zwar nicht bedeutungslos, gewähren aber nicht alle Vorrechte des alten Adels. In allen Verhältnissen, wo Ahnenprobe entschied, zählte man nur die adelig Geborenen, welche auch wirklich gelebt hatten und nicht erst durch kaiserliche Verfügung hinzugedichtet waren.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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