Alersch

* Alersch, was blase' wer nu?

Dieses Wort rührt von einem gar gestrengen Herrn her, der vor etwa 30 Jahren die Artillerie auf dem »Grützmacher« exercirte. Der wurde nach alter guter Sitte mit jedem Kommando immer »wüthiger«; und Alersch, der Stabstrompeter, musste seine Reservelunge einsetzen, um so schnell, wie der Herr Major es verlangte, mit den Signalen mitzukommen. Wie im Sturmwind brausten die Batterien über den Platz – doch halt – jetzt war Holland in Noth; alle vier jagten in einer Ecke zusammen, in einer Ecke mit der fatalsten Eigenschaft, die eine Ecke haben kann, nämlich, dass es nirgends herausgeht. Dann strich der bärbeissige Herr sich den Schnurrbart und drehte sich im Sattel herum: »Alersch, was blase' wer nu?« (er war von Geburt ein Thüringer) so donnerte er den verblüfften Stabstrompeter an. Und wo sich jemand beim Manöver festfährt oder festreitet, da heisst's noch heute: »Alersch, was blase' wer nu?« (Ueber Land und Meer, Bd. 37, S. 194 in dem Artikel: Das Kaisermanöver bei Berlin.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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