Bödeker

*1. Darum bleibe ich doch immer der Pastor Bödeker.

Der bekannte Pastor in Hannover setzte sich so sehr über gewisse gesellschaftliche Formen (Etikette) weg, dass er abends auch einem angetrunkenen Bürger den Arm reichte, um ihn wegen »plötzlichen Schwindels« gütig nach Hause zu führen. Es wurde endlich zum scherzhaften Sprichwort, sich selbst mit diesen Worten wegen eines kleinen Rausches zu entschuldigen. (Gartenlaube, 1863, S. 110b.)


*2. Du musst na 'em Pastor Bödeker gahn.

Der Pastor Bödeker in Hannover zeichnete sich so sehr im Wohlthun aus, und brachte für diesen Zweck fast sein ganzes Leben in Tagesmühen, Nachtwachen, Geldopfern von Tausenden, ja in der Entbehrung von eigenem häuslichen und Familienglück obendrein zum Opfer, sodass es endlich im Volke sprichwörtlich ward, zu sagen: »Na, wenn dir Kéner mehr helpen kann, dann must du na 'n Pastor Bödeker gahn; wenn aber der ôk kên Rath wêt, dann büst du gewiss verlâren.« (Gartenlaube, 1863, S. 108b.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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