Federlesen

[954] 1. Wer federlesen vnnd ohren krawen kan, der ist ohn fahr zu Hofe.Henisch, 1032.

Henisch (1033) erklärt Federlesen durch Fuchsschwänzen (adulari). »Ein edel kunst ist federlesen, wer die brauchen kan, der nem ein Fuchsschwantz für ein besen, die Welt wills jetzt so han.«


*2. He makt nich vêl Fedderlesen.Schütze, III, 340.


*3. Ich werde nicht viel Federlesens (mit ihm) machen.Berndt, 33; Eiselein, 162; Körte, 1325c; Frischbier, 172.

Nicht viel Complimente, Umstände; ich werde gleich zur Sache schreiten, kurzen Process machen, dreist sein, kurz abfertigen. Die Federn vom Kleide lesen = schön thun, schmeicheln. (Vgl. Frommann, III, 432, 272.)


*4. Ma wird erst viel Federlesens mit em moachen.Gomolcke, 768.


*5. Man muss ihnen federlesen und adulieren. Geiler.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 954.
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