Fordern

1. Et is better en Stücke af 'e foddert, osse' stollen. (Waldeck.) – Curtze, 351, 463.


2. Födern un Beien mâket Kâplüe (Kaufleute). Schambach, 330; Graf, 259, 196.

Fordern und Bieten macht Kaufleute. Die Uebereinstimmung bei jedem einzelnen Kaufsgeschäft ist durch Nachfrage und Angebot bedingt.


3. Forder vil, oder was vnrecht, so gedeihet dir recht.Frank, II, 37a.


4. Man fordert auch die Wehre.Graf, 511, 190; Normann, 135, 107.

Beiträge zu den gemeinen Lasten, zu denen jeder nach Massgabe seines Grundbesitzes beitragen musste.


5. Man muss nicht von andern fordern, was man selbst verweigern würde.


6. Wer andere fordert, muss sich selbst stellen. Scheidemünze, II, 191.


7. Wer nicht dreist fordert, bekommt nichts.

Die Russen sagen: Fordern kann man ein Pfund, aber man mag sich freuen, wenn man den zehnten Theil eines Pfundes erhält. (Altmann V.)

It.: A rifiutar insegna, chi con timor dimanda. (Pazzaglia, 94, 1.)


8. Wer nichts fordert als das Seine, thut nicht unrecht.

Frz.: Demander le sien, n'est pas trop exiger. (Cahier, 494.)


9. Wer zu viel fordert, dem wird viel verweigert.

Frz.: A beau demandeur, beau refuseur. (Cahier, 495.)


10. Zu fordern stehet jedem frei.

Er muss sich aber auch das Abschlagen und Verweigern gefallen lassen.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1088.
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