Krücke

1. Der an Krücken geht, spottet über den Stelzfuss.Altmann VI, 336; Reinsberg IV, 49.


2. Der Krücke von Eisen muss das Rohr weichen.


3. Krück un Avenstaker.

»Allerlei Gesindel und Bettlervolk«, wie Dähnert (257b) bemerkt.


4. Seine Krücke liegt im Ofen.

»Die krück nu gar in ofen leit.« (Schade, I, 90, 388.)


5. Wer an Krücken geht, muss sich nicht unter die Tänzer mischen.


6. Zwei Krücken sind noch lange kein gesundes Bein.

Dennoch behaupten die Russen: An einer goldenen Krücke geht der Lahme schneller als der Arme auf zwei gesunden Beinen. (Reinsberg II, 113.)


*7. Das ist über die Krücke. (Schles.)

Ausruf, wenn etwas alles Mass zu überschreiten scheint.


*8. Einem auf die Krücken helfen. (Osnabrück.)

Einen arm machen, oder auch so schlecht heilen, dass er an Krücken gehen muss.


*9. Es geht ihm auf Krücken. (Jüd.-deutsch. Brody.)

D.h. sehr schlecht.


*10. Ist die Krücke geschmiert?

Bist du zum Mitgehen bereit?


*11. Mit einer goldenen Krücke prahlen.

Schwed.: Präla medh Gullkryckia. (Grubb, 674.)


*12. Mit Krücken fliegen wollen.Altmann IV, 523.


[Zusätze und Ergänzungen]

13. Die Krücke hilft dem Lahmen wol, aber zum Läufer kann sie ihn nicht machen.


14. Die Krücke straft die Ofengabel.

Und doch ist die Ofenkrücke so schwarz wie die Ofengabel.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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