Lätsch

1. Lätsch1 machen fohd nid Vogel, aber zuazieh. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 56; Sutermeister, 143.

1) Schleife, die man aufziehen kann, italienisch laccio, davon lätschen, lätscheln, italienisch lacciare = eine Schleife machen; im engern Sinn das Oehr eines Stranges, eine Vogelschlinge; den Vögełn lätschen = ihnen mit Schlingen nachstellen. (Stalder, II, 158.)


*2. Das (Ding, die Sache) geht lätsch. (Köthen.)


*3. Er ist z'sâmefüessliche i d' Lätsch.Sutermeister, 95.

Hat sich gefangen, ist mit beiden Füssen in der Schlinge, von allen Seiten bedrängt.


*4. Er macht en Lätsch, wie der Hengst vor der Schmiede.Sutermeister, 76.

Hier ist das Wort Lätsch in der Bedeutung gebraucht, die es in der Jägersprache hat, wo es die schleifenartigen Sprünge der Hasen bezeichnet, wenn sie hin- und herlaufen und sich dann immer wieder auf den nämlichen Standpunkt setzen. Lätschen heisst also, Sprünge dieser Art machen. (Vgl. Stalder, a.a.O.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1805.
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