Linie

1. Wer die Linie passirt ist, kommt auch wol weiter.


*2. Bei der Linie anfangen. (Altgriech.)

Ganz von vorn. Von den Wettläufern hergenommen. Allgemein: von jeder Grenze.


*3. Er hat die Linie passirt. (Seemannssprichwort.)

Ist über das fünfzigste Jahr, den Mittag seines Lebens hinaus.

Holl.: Wanneer hij de linie passeert, zal hij wel verder komen. (Harrebomée, II, 33.)


*4. Er hat keine Linie (weiter, heute) gezogen. (Altgriech.)

Die in ihrer Wissenschaft nicht fortgeschritten sind, überhaupt nichts gethan haben.


*5. Ueber die Linie hinausspringen.

Die Grenze überschreiten.


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*6. Bei der Linie sein. (Wien.)

Bald draussen, bald fertig oder am Ende (zu Grunde gerichtet) sein. Linien sind die Thore im Stadtwall.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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