Linse

1. Sind die Linsen aufgezehrt, so kochen wir Bohnen.

Der Kladderadatsch (1867, Nr. 56, Beibl. 1) wendet dies Sprichwort mit Bezug auf den Umstand, dass der französische Kaiser sich Nizza und Savoyen von Italien genommen hat, in folgender Weise an: »Die Linsen sind verbraucht, was soll dich jetzt belohnen? Mein Freund, wie wär' es jetzt – mit blauen Bohnen


2. Von schmalen Linsen bekommt man keinen breiten Bauch.Blass, 19.


*3. Diese Linsen sind theuer bezahlt.Parömiakon, 699.

Von Esau's Linsenkauf entlehnt.


*4. Er ist zu Linsen und Bohnen gewesen.Fischart, Gesch.

Ist durchtrieben. »Ihr werdet mir keine Katz im Sack verkauffen, wenn ihr schon zu Linsen vnd Bonen seid gewesen, speisset all in Brey, sagt's Glockengiessers Häusslein zu Nürnberg.« (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 354.)


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*5. Einem seine (ein paar, die letzten) Linsen (im Spiel) abnehmen.


*6. Er hat christliche Linsen.Der deutsche Pilger, Stuttgart 1848.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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