Quälen

1. Lange quälen ist der bittere Tod.

Frz.: Qui a cû à baiser, n'a que tarder. (Kritzinger, 670a.)


2. Quäle nie ein Thier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.


3. Süh, wie hei sick quält, sär dei Bur, un hei hett 'n Aal in dei Bäk schmeten, dei sick hen un her dreiht.


4. Wat quälst du di denn um dei Rotten, hest jo kein Korn up'n Bähn. (Mecklenburg.) – Raabe, 82.


5. Wer andere quält, schläft selbst nicht gut (ruhig).

Frz.: Qui tourmente les autres, ne dort pas bien. (Bohn I, 53.)


6. Wer sich zehn Jahre quälen lässt, ist im elften der Qualen gewohnt.


*7. Er quält mich mehr wie mein Geld.


*8. Er quält sich wie die Made im Speck. (Pommern.)


*9. Ick war quält äs d' Erft in'n Pott. (Altmark.) – Danneil, 206.

Sagt jemand, der mit Arbeiten und Geschäften überhäuft ist.


*10. Was muss man sich quälen, ehe man Grossvater (Grossmutter) wird.Frischbier2, 3042.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1434.
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