Rüedi

* Es ist det alls rüedi. (Aargau.) – Sutermeister, 77.

Rieden, rüden = brüllen, lärmen von Menschen und Thieren; bei Notker kommt ruode für Gebrüll vor. Ferner soviel wie in der Brunst sein, daher der Rüd, Rüdi = Kater, Säurüdi = Wüstling. Endlich als Adverbium in der Redensart: Es ist oder geht rüedi = alles in allem preisgegeben; jedes greift zu, wo es kann oder mag. Etwas in die Rüede geben = in die Rapuse, sodass jeder so viel davon behalten kann, als er erfasst. (Vgl. Stalder, II, 288.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1761.
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