Rogen

1. Des Rogens ist allzeit mehr, denn der Fische.


2. Man kann nicht aus allem Rogen Caviar machen.


*3. Einem dem Rogen ziehen.

»Da aber die Geistlichen die Römer zu gast in jr Land baten ... setzet jhnen der Kaiser Herodem zum Könige, vnd endlich zogen sie jn den rogen vnnd der Röm. Kaiser wendet den Kirchenzinss in seine Kammer.« (Mathesius, Postilla, CCXVIb.)


*4. Er hat den Rogen.Eiselein, 530.


*5. Er will Rogen davon haben.Eiselein, 530.

Einen Theil oder Kenntniss davon.


*6. Er zieht den besten Rogen.Eiselein, 530.

Der Vortheil aus der Sache. »Wann man diesen Rogen gezogen, sollte man den Sack in die Judengasse tragen u.s.w.« (Alamod. Politic., 186.)


*7. Guten Rogen ziehen.

Nutzen, Vortheil davon haben. »Wenn sie den und den gefischt haben, so werden sie guten Rogen ziehen.« (Abraham a Sancta-Clara in Judas der Erzschelm, II.) »Jener Sohn wollte dem Vater gute Worte geben, damit er von demselben im Testament wohl bedacht würde und könne den Rogen ziehen.« »Herr Frauhofen hat ein sehr stattliches Einkommen; mit der ersten Frau hat er einen guten Rogen gezogen.« (Parömiakon, 926 u. 927.)

Frz.: Il en a tiré de bonnes nippes.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1707.
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