Schielen

1. Besser geschielt als gar blind. (S. Schel.) – Körte, 5306; Winckler, XIX, 64; Braun, I, 3851.

»Ich will euch sagen, liebe Kind, es ist vil besser schelch als blind.« (Sutor, 87.)

Dän.: Det er bedre at være skæløjed en blind. (Prov. dan., 500.)


2. Es schielt nicht jeder, der einmal über die Seite sieht.Simrock, 8992; Körte, 5397.


3. Schielt eins1, so ist es geliebäugelt.

1) Von zwei Liebenden.


*4. A schielt wie en Bôk.Gomolcke, 215.


*5. Dat schêlt as Dag un Nacht.Eichwald, 274.


*6. Der schielt wie a Ratz. (Unterbettringen.) – Birlinger, 978.


*7. Du schiegelst (schielst) drein wie ein heissen Brei. (Rott-Thal.)


*8. Er schielt mit den Beinen. (Berlin.)

Ist betrunken.


*9. Sie schielt wie eine Gans, wenn's donnert.


[Zusätze und Ergänzungen]

*10 Er schielt so, dass, wenn ihm die Augen übergehen, ihm die Thränen kreuzweise über den Rücken rollen.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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