Vergehen (Verb.)

[1544] Vergehen (Verb.).


1. Alles vergeht, der Glaube besteht.


2. Alles vergeht, die Kunst besteht.

Lat.: Nil non mortale tenemus pectoris exceptis ingeniique bonis. (Seybold, 355.)


3. Alles vergeht, Gottes Liebe besteht.

Frz.: Tout se passe fors que aymer Dieu. (Leroux, I, 15.)

Schwed.: Alth forgaar wtan gudz miskundh. (Reuterdahl, 670.)


4. Alles vergeht, Tugend besteht.Körte, 6093; Simrock, 10561.

Mhd.: Sint daz ez allez sus zergât, daz aldiu werlt ze handen hât, niht mêr bestât niur tugend tât. (Frauenlob.) (Zingerle, 152.)

Dän.: Alt forganger uden Guds naade. (Prov. dan., 178.)

Lat.: Viret post funera virtus. (Sutor, 677.)


5. Da vergehen mir die Begriffe, sagte Graf Bassewitz.

In der 23. Sitzung des Norddeutschen Reichstags am 18. März 1870.


6. Es vergeht, wie's entsteht.


7. Es vergeit alles, de Schuster sammt dem Lêste.Frischbier2, 3896.


8. Was bald vergeht, das werdt nit lang.Franck, I, 118a.


*9. Das vergeht, bi e Pfond Säfe (Seife). (Henneberg.)


*10. Das vergeht wie die grünen Erbsen. (Meiningen.)


*11. Dat schall em wol vergân as de Bûr dat Aderlaten. (Ostfries.) – Bueren, 369; Kern, 278; Eichwald, 252; Frommann, III, 428, 219.


*12. Er vergehet wie Schwamm.Henisch, 1432, 38.


*13. Er vergeht wie ein Schatten.

Frz.: Il fond comme la cire au soleil. (Kritzinger, 146a.)


*14. Es vergeht wie Rauch an der Sonne.


*15. Es vergoht wie en Filzhuet im Mûl.Sutermeister, 33.


*16. Es wirt yhm mit der zeyt wol vergehen. Agricola I, 669; Gruter, I, 39; Egenolff, 259a.

Er wird nicht fortfahren, wie er begonnen.


*17. Hä vergeht wie Schum one Wasser. (Bedburg.)


*18. Hai fergenk as en Käulstrunk. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 58, 44.


*19. Hai fergenk as en Päut (Pfütze) Wâter. Frommann, V, 58, 44.


*20. Hai fergenk asse Snéy füär der Sunne. Frommann, V, 58, 44.


*21. 'T vergeit as Schnee vör de Sünne.Bueren, 1147.

Holl.: Hij vergaat (of: smelt weg) als sneeuw voor de zon. (Harrebomée, II, 507b.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1544.
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