Verlangen

1. Man kann nicht verlangen, dass die Espe das Säuseln lasse, wenn es stürmt.


2. Stetes Verlangen bleichet die Wangen.


3. Verlangen thut wehe, mer myden noch vil mehe.Weinsberg, 65.


4. Wer heftig verlangt, dem geschieht alles zu langsam.

Lat.: Etiam celeritas in desiderio, moram habet. (Seybold, 156.)


5. Wer nichts verlangt, bekommt auch nichts.

It.: Chi non chiede, non ottiene. (Gaal, 1482.)


6. Wer zu viel verlangt, verliert noch, was er hat.

Lat.: Camelus desiderans cornua, etiam aures perdidit. (Binder I, 154; II, 402; Erasm., 605; Philippi, I, 69; Seybold, 62.)


*7. Er verlangt danach, wie der Esel nach dem Sacke.


*8. Er verlangt gerade keinen Speck, aber er riecht ihn gern.

Holl.: Hij lust geen spek, maar hij mag het toch wel rucken. (Harrebomée, II, 284b.)

*9. Er würde verlangen, dass die Kinder mit blossem Kopfe zur Welt kämen.

Sagte eine viel Kopfputz liebende Frau in Bezug auf ihren Mann, der kein Freund davon war.


*10. Mich verlangt, ich möchte groa (grau) waren.Gomolcke, 796; Frommann, III, 409, 349.


*11. 'S verlangt ês, ma mechte Herner krîgen. (Schles.) – Frommann, III, 244, 108.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880.
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