Werth (Subst.)

1. Der Werth eines jeden Mannes besteht in seinen guten Thaten.Burckhardt, 496.


2. Es ist wol der Wert, dass man den Ofen flodret wegen einer Holzbirn. (Weingarten.) – Birlinger, 410.


3. Man muss jedem seinen Werth lassen.

Holl.: Men moet elk in zijne waarde laten. (Harrebomée, II, 261a.)


4. Was keinen Werth hat, ist wohlfeil (umsonst) zu haben.

Span.: Lo que mucho vale, mucho cuesta. (Cahier, 3551.)


5. Wer den Werth hat, der hat auch die Habe. Graf, 252, 148.

Wer so viel besitzt, als eine Sache unter gegebenen Umständen im Verkehr werth ist, kann diese gegen Hingabe des Werthes erwerben. Er besitzt also gewissermassen die Sache selbst, nur in einer andern Form.

Frz.: Or vaut ce qu'or vaut; or est qui or vault. (Loisel, II, 103, 680.)


[202] 6. Wer sich seines Werths will freun, der muss der Welt auch Werth verleihn.Steiger, 209; Körte, 6798.

Die Finnen: Du kannst deinen Werth einsehen, aber ehre auch einen andern (wirf auch andere nicht weg). (Bertram, 44.)


*7. Die hat d' Weate (Werth) wie a balinger Mutschel; die ist uff'm Lade verschimmlet. (Rottenburg.) – Birlinger, 387.

Von einem Mädchen, die auf dem Wege ist, eine alte Jungfer zu werden oder zu bleiben.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 202-203,1812.
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