1. Die hab ist wie der haber (Besitzer). – Franck, II, 135a; Egenolff, 145b; Eyering, I, 692 u. 810; Petri, II, 130; Gruter, I, 20; Pistor., IX, 13; Salier, 187; Simrock, 4164; Eiselein, 267; Körte, 2491.
2. Die Habe hat kein Geleit. – Graf, 110, 263.
Bezieht sich auf die Verfolgung der ⇒ Fahrhabe (s.d.), die aus dem Besitze des Eigenthümers gekommen ist. Der Sachsenspiegel sagt: Leihest du einem deine Fahrhabe, oder wie du sonst sie ihm überlässt, dieser verkauft sie; du hast keine Forderung, als allein gegen jenen, dem du sie übergeben hast.
Mhd.: Di hab hat kein geleit. (Zöpfl, 101.)
3. Es ist keyn hab, sie geht auff oder ab. – Franck, I, 93a; Petri, II, 840; Henisch, 1734, 36; Luther's Werke, VII, 159a; Lehmann, II, 143, 178; Sailer, 72; Körte, 2493.
4. Fahrende Hab' geht auf und ab.
Holl.: Acht geene varende have voor uwe eigene. (Harrebomée, I, 291.)
5. Farende hab acht nit für eygen. (S. Eigen ⇒ 1, ⇒ 6, ⇒ 7 u. ⇒ 9 u. ⇒ Fahrhabe.) – Franck, I, 71b; Simrock, 2245; Körte, 2492.
6. Habe löst den Mann. (S. ⇒ Gut 34.) – Graf, 321, 250.
7. Hast du Hab' und Gut zu Hause, so verlass nicht deine Klause.
Es ist nicht gut, seine Besitzungen verlassen und in der Welt herumreisen.
8. Kleine Hab' und lützel Gewinn sind bald dahin.
Dän.: Lidet godt er verst at gjemme. (Prov. dan., 224.)
9. Man muss seine ganze Habe nicht auf Ein Schiff laden.
Böhm.: Na jednu lod' neklad' své všecko zboží. (Čelakovsky, 248.)
10. Viel Hab' und Gut macht tolles Blut.
11. Wer nicht hat Haab, der ist schabab. – Petri, II, 740.
12. Wer seine Habe verthut, der greift leicht zu fremdem Gut.
Mhd.: Wer sine hab vertuot der minnet lihto ein ander gut. (Liedersammlung.) (Eiselein, 267.)
[231] 13. Wer verleuret seine Hab, dem gand auch bald sein Freund ab. – Germania, II, 141.
14. Wer verleurt Hab' und Gut, der verleuert auch den Muth.
15. Wie Habe, so Gabe. – Sprichwörtergarten, 311.
*16. Die Habe seines Nächsten beschneiden. – Burckhardt, 725.
Uns von seinem Eigenthum auf eine unrechtmässige Art etwas zueignen.
*17. Hab und Gut durch die Gurgel jagen.
Frz.: Il a mangé tout son frusquin à la debauche. (Kritzinger, 336b.)
*18. Hab und Gut durchbringen.
19. Klein ist zwar mein Hab und Gut, fröhlich aber Herz und Muth; fertig ist auch meine Hand, so gering auch nur mein Stand. – Gerlach, 32.
20. Wer seiner Habe Herr will sein, der trete nie als Bürge ein.
It.: Chi del suo vuol essere signore, non entri mallevadore. (Giani, 976.)
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