Wicht (hochd.)

[220] 1. Der Wicht scheut 's Licht.

Holl.: De kwade schuwt het licht, gelijk de duivel het kruis. (Bohn I, 300.)


2. Einem grossen Wicht gehört ein schöner Galgen.

»Alastor sieht mit stolzer Pracht sein Bild an Phrynens feiler Brust. Fürwahr, noch hing ein grössrer Wicht an einem schönem Galgen nicht.« (Witzfunken, IIIb, 72.)


3. Faulem Wichte bringt auch guter Acker keine Früchte.

Wicht gehört als ein Geist aus der Heidenzeit zu den Verdammten, und der blosse Name, ohne nähere Bestimmung, ist ein Scheltwort. Schlimmer machen ihn noch Zusätze (Bösewicht). (Cholevius, 22.)

It.: Buon terreno e buon lavoro rende il frutto come d'oro.


4. Vogelfreier Wicht braucht eines Galgens nicht.Eiselein, 622; Simrock, 11022.


5. Wer selber ist ein Wicht, der ehrt auch andre nicht.

Böhm.: Kdo sám cti nemá, jinémují nedá. (Čelakovsky, 106.)


*6. Es ist ein armer Wicht.

Frz.: C'est un pauvre Sire.


[Zusätze und Ergänzungen]

7. Wer sich für einen Wicht hält, ist ein Wicht.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 220-222,1813.
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