Winterstein

Zu Winterstein liegt der Hund begraben. (S. Hund 1393.) (Thüringen.)

Im Jahre 1650 wurde in dem thüringischen Dorfe Winterstein (unweit Bad Liebenstein) ein Hund der dortigen Frau Jägermeister auf das feierlichste begraben, der seither im ganzen Lande sprichwörtlich geblieben ist. (K. Steffens, Volkskalender, 1859, 41 und Illustrirte Welt, Stuttgart 1870, Nr. 27, S. 366.) Da unter Hund 1393 auch bemerkt ist, dass der Ausdruck so viel als Schatz bedeute, so will ich hier nur noch hinzufügen, dass viele deutsche Volkssagen darauf hinweisen. Man vergleiche nur Kuhn, Sagen aus Westfalen, I, 70, 71, 72 und 346; Temme, Pommersche Sagen, Nr. 169. In der von Kuhn, S. 346, heisst es: »Nun sind sie im alten Schlosse im tiefen Keller hinabgestiegen, bis sie in ein grosses Gewölbe gekommen, in welchem unendlich viel Geld aufgehäuft war, bei welchem ein grosser schwarzer Hund lag.« Ich bemerke noch, dass sich im Oesterreichischen Schulboten von Dr. Kress und Branky, 1875, S. 531 fg., eine Zusammenstellung von Erklärungen u.s.w. über die Redensart vorfindet.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 276.
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