Zieren

[582] 1. Auswendig geziert, inwendig geschmiert.Parömiakon, 552.


2. Vier zieren ihren Stand (Platz, Ort) überaus: ein Prediger auf der Kanzel, ein Barfüssler im Chor, ein Karmeliter in der Küche und ein Augustiner im Hurenhaus.


3. We gezeert, esu estermeert.Geschräppels, 3.


*4. Er ist geziert, wie die Wurst nach aussen gekehrt.

Wie man etwa einen Aermel umkehrt.

Böhm.: Všaks velmi strojný, co jelito na ruby. (Čelakovsky, 549.)


*5. Er ziert es (die Gesellschaft), wie der Bock den Marstall.Jähns, I, 81.


*6. Er ziert es, wie ein Esel den Rossmarkt. Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 284; Gruter, III, 118.


*7. Er ziert sich, wie ein Esel am Palmsonntage.Parömiakon, 984.


*8. Er ziert sich wie Lehmann im Sarge.Klix, 124.


*9. Geziert wie der Osterochs.Eiselein, 501.


*10. Sie ziert sich wie ein Perlhuhn.

Jüdisch-deutsch in Warschau: Die macht dus Cheindl zürecht. Cheindl ist die Verkleinerungsform von Chein = Anmuth, Liebreiz, d.h. sie macht sich angenehm, ziert sich, affectirt.


[Zusätze und Ergänzungen]

11. Erst ziere dich, dann kannst du andere schmücken.Löwenheim, 69, 277.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 582-584,1822.
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