Im Herbste 1822. Hoch von Bergen tönt zu Tal Freudenruf und Jubellied: Sei gegrüßt, du heil'ger Strahl, Der auch unsern Berg durchglüht. Längs des Neckars, längs des Rheins Tönet solcher Freude Schall, Preist den ...
Im Herbste Es rauscht, die gelben Blätter fliegen, Am Himmel steht ein falber Schein; Du schauerst leis und drückst dich fester In deines Mannes Arm hinein. Was nun von Halm zu Halme wandelt, Was nach den letzten Blumen ...
Im Herbste Seid gegrüßt mit Frühlingswonne, Blauer Himmel, goldne Sonne! Drüben auch aus Gartenhallen Hör ich frohe Saiten schallen. Ahnest du, o Seele, wieder Sanfte, süße Frühlingslieder? Sieh umher die falben Bäume! Ach! es ...
Im Herbste 1850 Und schauen auch von Turm und Tore Der Feinde Wappen jetzt herab, Und rissen sie die Trikolore Mit wüster Faust von Kreuz und Grab; Und müßten wir nach diesen Tagen Von Herd und Heimat bettelnd gehn – Wir wollen' ...
Land im Herbste Die alte Heimat seh ich wieder, Gehüllt in herbstlich feuchten Duft; Er träufelt von den Bäumen nieder, Und weithin dämmert grau die Luft. Und grau ragt eine Flur im Grauen, Drauf geht ein Mann mit ...
Liebeslied im Herbste Ach, mein Herz ist bange, Bange nach meiner Geliebten. Sehnsucht hält die Schatten- Flügel über mir. Wolken fliehn im Winde; In vergilbenden Wipfeln Stöhnt es: meine Seele Singt und stöhnt nach ihr. ...
Im Herbste Auf des Gartens Mauerzinne Bebt noch eine einz'ge Ranke: Also bebt in meinem Sinne Schmerzlich nur noch ein Gedanke. Kaum vermag ich ihn zu fassen, Aber dennoch von mir lassen Will er, ach, ...
Betrachtung bey denen im Herbste abfallenden Blättern So fällt die Hoffnung hin/ mein – – zu bekommen. Nicht/ weil wir uns nicht gut; ach nur aus Furcht allein/ Es möchten/ ehe wir einander recht genommen/ Die Jahre/ die noch grün/ ...
Treu Geleit O sprich mir nicht von des Vergessens Mächten, ... ... schlingen, Den Schutt mit frischem Epheu überflechten Und heitre Tage spät im Herbste bringen. Mir hat der Herr ein wildres Herz gegeben, Mit ...
Theresia die Starkmüthige Braunold der Barde. Schön sangst du ... ... in die Feiersaiten Der Fürstinn Frömmigkeit. Mir ward dein Lied in meines Alters Herbste, Wie warmer Sonnenstral. Wen liebt Allvater unter Menschenherrschern So, ...
Ein Herbstabend An Karl Röck Das braune Dorf. Ein Dunkles zeigt im Schreiten Sich oft an Mauern, die im Herbste stehn, Gestalten: Mann wie Weib, Verstorbene gehn In kühlen Stuben ...
Die Farben Ich habe, Jahr, dein Sinnbild bald erbeutet: ... ... Du Caro bindest Sonnenschein zur Garbe, Du Pik bist Glocke, die zum Herbste läutet. Wenn Hund und Mensch sich dann im Winter häutet, ...
Den Naturforschern Stuttgart, im Herbste 1834. Ihr fragt, warum die Sonn' erschien Auf einem goldnern Wagen, Und sich den Wolkenhermelin Der Herbst nicht umgeschlagen? Nicht hat vergessen die Natur, Daß ihre Freunde kommen; Sie hat ...
Einem Freunde Du möchtest fort aus diesem grauen Norden mit seinem wolkenschweren Himmel und mit den müden Tagen seiner langen Herbste ... du möchtest fort aus all dem herben Ernst und steten Kampf ... du sehnst nach Farbe dich, nach Sonne und nach Freude, ...
An eine junge Freundinn Düsseldorf, im Herbste 1777. Die Geister weichen allgemach, Die, gleich den Stürmen hoch am Dach, In meinem Kopfe Sabbath hielten, Und jämmerlich den Meister spielten; Mich hämisch neckten, jung und alt, ...
Das Wiedersehen Du heimatliches Tal, Mir wird so wohl und ... ... deine Reben, Womit du oft versüßt Ein herbes Menschenleben; Viel Herbste schwanden dir, Die deine Trauben reiften, Und die vom Herzen mir ...
Das tote Kind Es hat den Garten sich zum Freund gemacht, Dann welkten es und er im Herbste sacht, Die Sonne ging und es und er entschlief, Gehüllt in eine Decke weiß und tief. Jetzt ist der Garten unversehns ...
[Du bist die erste Rose] Du bist die erste Rose, ... ... mir der Frühling bringt, Die letzte aus dem Mose Die noch im Herbste dringt; Du blühest vom Getose Des Wintersturms umringt, Von keiner ...
[Die du den Lebensherbst] Die du den Lebensherbst Zum Frühling mir gemacht, Zum Herbste nun entfärbst Du mir die Frühlingspracht. Sonst hab' ich nur im Herbst An Tod und Grab gedacht; Nun ist's, alsob du sterbst ...
Die Welt ist allezeit schön Im Frühling prangt die schöne Welt ... ... gläntzt das reife Feld, Und scheint dem Glode gleich zu seyn. Im Herbste sieht man, als Opalen, Der Bäume bunte Blätter strahlen. Im Winter ...
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Erst 1987 belegte eine in Amsterdam gefundene Handschrift Klingemann als Autor dieses vielbeachteten und hochgeschätzten Textes. In sechzehn Nachtwachen erlebt »Kreuzgang«, der als Findelkind in einem solchen gefunden und seither so genannt wird, die »absolute Verworrenheit« der Menschen und erkennt: »Eins ist nur möglich: entweder stehen die Menschen verkehrt, oder ich. Wenn die Stimmenmehrheit hier entscheiden soll, so bin ich rein verloren.«
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