Abendröthe, die

[24] Die Abendröthe, plur. die -n. 1) Der rothe Schein, der gleich nach dem Untergange der Sonne am Horizonte gesehen wird, und von der Refraction der Sonnenstrahlen in der Luft herrühret. 2) Die durch diese Strahlen gefärbten Wolken. In dieser Bedeutung sagt der Landmann: die Abendröthe ziehe über Land, wenn die solcher Gestalt erleuchteten Wolken gegen Osten fort ziehen, worauf den andern Tag heiteres Wetter zu erfolgen pfleget. Der Plural, die Abendröthen, ist wenig gebräuchlich, kommt aber doch zuweilen bey den Naturlehrern und Dichtern vor.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 24.
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