Alsbald

[231] Alsbáld, eine Partikel, welche ist 1) * ein Bindewort, eine Zeitfolge anzudeuten, für sobald, als.


Alsbald er der Rät wurd gewahr,

Schueff er sy für sich zu khomen,

Theuerd.


Alsbald dir aber nur was Übels widerfährt

Dann, u.s.f.

Opitz.


Alsbald er gen Jerusalem käme, 2. Macc. 9, 4. Alsbald alles Volk ihn sahe, Marc. 9, 15. Dieses im Oberdeutschen noch übliche Bindewort ist im Hochdeutschen völlig veraltet. Dagegen haben wir von demselben noch,

2) Das Umstandswort der Zeit, alsbald, für sogleich, den Augenblick. Er wird alsbald kommen. Du sollst es alsbald erfahren. Allein auch in dieser Bedeutung fängt es schon an, ziemlich sparsam vorzukommen.

Anm. Das Bindewort ist älter als das Umstandswort; doch ist auch jenes so gar alt nicht. Es ist aus alsobald zusammen gezogen, und wird auch noch jetzt von einigen so geschrieben.


Der Liebe Traum ist alsobald verschwunden,

Schleg.


Das Umstandswort ist elliptisch, und bedeutet so viel als: so bald als ich kann, oder so bald als es möglich ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 231.
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