Altan, der

[235] Der Altān, des -es, plur. die -e, Diminutiv. das Altänchen, ein flaches Dach, oder auch ein freyer Platz auf einem Dache, auf welchem man herum gehen kann.

Anm. Auch dieses Wort ist das Ital. Altana, welches durch die Baumeister nach Deutschland verpflanzet worden. Die ältern Deutschen hatten andere Wörter, einen solchen Platz zu benennen. Denn so findet man dafür die Wörter Hochhaus, Puny, Umlauf, Eßlaube, Truckeney, vermuthlich, weil man die Wäsche auf solchen Altanen trocknete, und am häufigsten Söller. Am Niederrhein wird ein Altan noch jetzt die Laube, oder Läube genannt. Übrigens ist dieses Wort in allen drey Geschlechtern üblich. Das männliche hat im Hochdeutschen den Vorzug; in den meisten Oberdeutschen Gegenden ist es nach dem Muster des Ital. Ausdruckes weiblichen Geschlechtes, die Altane; an anderen Orten aber sagt man auch das Altan.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 235.
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