Anbefehlen

[268] Anbefèhlen, verb. irreg. act. S. Befehlen. 1) Nachdrücklich für das einfache befehlen. Einem etwas anbefehlen, gleichsam es an ihn befehlen, befehlsweise an ihn richten. 2) So viel als empfehlen. Etwas eines Liebe, Treue, Schutze anbefehlen. Sich etwas anbefohlen, empfohlen, seyn lassen.

Anm. Anbefehlen und befehlen sind in dieser zweyten Bedeutung noch am meisten in Oberdeutschland üblich. Die Hochdeutschen sagen dafür lieber empfehlen. Anafilhan bedeutete bey den Gothen übergeben, und pifelahen war schon zu des Kero Zeiten so viel als committere. Das im Hochdeutschen ungewöhnliche Hauptwort Anbefehl für Befehl kommt einige Mahl bey dem Opitz vor.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 268.
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