Anberahmen

[268] Anberahmen, verb. reg. act. ansetzen, bestimmen, welches aber nur noch in der Redensart üblich ist: einen Tag anberahmen, festsetzten, bestimmen. Daher die Anberahmung.

[268] Anm. Ram bedeutete bey den ältesten Fränkischen Schriftstellern ein Ziel, und Ottfried so wohl als Notker gebrauchen ramen für zielen. Die Sächsischen und Nordischen Mundarten haben dieses Wort gleichfalls, indem das Schwed. rama, das Dän. beramme, und das Nieders. beramen und anberamen mit dem Hochdeutschen gleiche Bedeutung haben. Die Oberdeutschen der mittlern Zeit verwandelten das a des Stammwortes in ihren Lieblings-Doppellaut au; denn Stryker gebraucht schon raumen für fest setzen, und einige Hochdeutsche sagen noch jetzt anberaumen. Ein mehreres von diesem Worte haben Schilter, Wachter, Haltaus und Ihre in Gloss. v. Ram und Ramen, und du Fresne und Spelmann v. Adrhamire. In dem Lateine der mittlern Zeiten findet sich auch adterminare in eben dieser Bedeutung. S. auch Berahmen, und Rahmen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 268-269.
Lizenz:
Faksimiles:
268 | 269
Kategorien: