Angewinnen

[307] Angewinnen, verb. irreg. act. (S. Gewinnen,) ein im Hochdeutschen größten Theils veraltetes Zeitwort, für, an oder von einem gewinnen, welches nur noch in der R.A. gehöret wird, einem nichts angewinnen können, ihm nichts abgewinnen, nichts anhaben können.


In einem Glück, dem Welt und Zeit nichts angewinnt,

Gieseke.


Im Oberdeutschen ist dieses Zeitwort von einem häufigern Gebrauche.


Gewin er in (ihnen) denn die Schlacht an,

Theuerd. Kap. 76.


Der Herr kann allen angewinnen,

Opitz. Ps. 147.


Auf gleiche Art sagt Luther: Abia gewann Jerobeam Städte an, 2. Chron. 13, 19. Und ihm alle sein Land angewann, 4. Mos. 21, 26. Das Niedersächsische anewinnen, bedeutet theils einen Gewinn erhalten, theils zu sich, in sein Haus, in seinen Dienst nehmen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 307.
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