Anke, die

[320] Die Anke, plur. die -n, bey den Gürtlern und andern Metallarbeitern eine messingene Tafel mit runden Vertiefungen, die Bleche zu den Knöpfen darin zu kleinen Schälchen zu schlagen.

Anm. Der Grund der Benennung liegt in der Krümme, S. Änkel und Hanke. In den Slavonischen Mundarten heißt dieses Werkzeug Gamky. Außer diesem Worte gibt es in den Deutschen Mundarten noch einige andere gleich lautende Wörter, die aber von verschiedener Abstammung und Bedeutung sind. So bedeutet 1) der Anken, und in andern Gegenden die Anke, in Oberdeutschland, besonders der Schweiz, ausgelassene Butter und Butter überhaupt; ein Nahme, welcher schon bey dem Kero vorkommt, und von dem Wachter für ein aus Unguentum zusammen gezogenes Wort gehalten wird. Daher Ankenbraut, Maybutter, Ankenblume, Butterblume, Ankenmilch, Buttermilch u.s.f. 2) Der Anke, oder Rheinanke, ist ein Fisch, der in dem Bodensee und andern großen Seen Oberdeutschlandes häufig gefangen wird, S. Rheinanke. 3) Der Änke oder Enke, in der Landwirthschaft eine zwieselige Ruthe, welche auf das Pflugstöckchen gesteckt wird, die Ackerleine im Pflügen darauf zu legen; welches Wort wohl zu Enke gehöret, weil man im Hochdeutschen verschiedene andere ähnliche Arten von Stützen oder Trägern, Knechte zu nennen pfleget. S. Enke. 4) Die Anke, bedeutet in Oberdeutschland auch den Nacken, S. Änkel.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 320.
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